Kürzlich haben sowohl die Amerikanischer Verbraucherverband (American Consumers‘ Association) als auch die Forschungsgruppe EWG (Environmental Working Group) ihre neuesten Berichte über die Menge an Pestiziden auf Obst und Gemüse veröffentlicht. Da ich die Ergebnisse wirklich schockierend finde, möchte ich sie gerne mit Ihnen teilen.

Besorgniserregender Bericht der Amerikanischer Verbraucherverband

Die Amerikanischer Verbraucherverband analysierte sieben Jahre lang Daten des US-Landwirtschaftsministeriums. Verbraucherberichten zufolge enthalten bis zu 20% der untersuchten Obst- und Gemüsesorten so viele Pestizide, dass sie eine ernsthafte Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen.

Besonders gefährdet sind Paprika, Blaubeeren, grüne Bohnen, Kartoffeln und Erdbeeren. Tatsächlich scheint es 12 Arten zu geben, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Das „Dirty Dozen (das dreckige Dutzend)“ der EWG schafft mehr Klarheit darüber und ich werde Ihnen gleich mehr darüber erzählen.

Pestizid-Aktionsnetzwerk

Auch das Pesticide Action Network Netherlands veröffentlichte eine alarmierende Meldung über den Einsatz von Pestiziden. Sie haben festgestellt, dass alle Äpfel aus den Niederlanden mit schädlichen Pestiziden belastet sind, was insbesondere für Babys und Kleinkinder nicht sicher ist!

Doch das Problem beschränkt sich nicht nur auf Amerika oder die Niederlande, denn auch in Europa sind Obst und Gemüse zunehmend mit PFAS-Pestizidrückständen belastet. Dies geht aus offiziellen Daten nationaler Überwachungsprogramme für Pestizidrückstände in Lebensmitteln in den Mitgliedstaaten hervor.

Die Zahl der europäischen Obst- und Gemüsesorten mit nachgewiesenen PFAS-Pestizidrückständen hat sich zwischen 2011 und 2021 fast verdreifacht, mit einer Wachstumsrate von 220% bei Obst und 274% bei Gemüse.

Die EWG

Das wissenschaftliche Forschungsteam der EWG veröffentlicht jährlich ein Update mit der ermittelten Menge an Pestiziden auf Obst und Gemüse. Anschließend erstellen sie Listen, das „Dirty Dozen“ und die „Clean Fifteen (saubere fünfzehn)“, aus denen hervorgeht, welche Nutzpflanzen am stärksten bzw. am wenigsten verschmutzt sind. Die Ergebnisse werde ich unten mit Ihnen teilen.

Die Food and Drug Administration (Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde) und das US-Landwirtschaftsministerium haben mehr als 47.510 Proben gesammelt. Auf dieser Grundlage hat die EWG eine Analyse durchgeführt und die Liste 2024 erstellt.

Die Proben stammen aus Obst und Gemüse, wie Sie und ich sie zu Hause zubereiten. Das bedeutet, dass sie ordnungsgemäß gewaschen und geschält wurden. Daher werden Bananen vor dem Testen geschält und Blaubeeren und Pfirsiche gewaschen. Da alle Produkte vor der Analyse gründlich gereinigt wurden, ändert das Waschen eines Gemüses oder einer Frucht nicht ihren Platz in der Liste.

Die Rangfolge basiert nicht nur auf dem Anteil der Proben, die Pestizide enthalten, sondern auch auf der Anzahl und Menge der Pestizide in allen Proben und in einzelnen Proben.

Die Ergebnisse der EWG-Pestizidanalyse 2024

Die amerikanische Umweltorganisation EWG hat ihren neuesten Bericht veröffentlicht und das Dirty Dozen und Clean Fifteen aktualisiert. Das „Dirty Dozen“ sind die 12 Obst- und Gemüsesorten mit den meisten Pestiziden, die „Clean Fifteen“ die 15 mit den wenigsten Pestiziden.

The Dirty Dozen (am meisten besprüht)

Erdbeeren

Spinat

Grünkohl

Trauben

Pfirsiche

Birnen

Nektarinen

Äpfel

Paprika und Chilischoten

Kirschen

Blaubeeren (sowohl frisch als auch gefroren)

Grüne Bohnen (auch Bio)

The Clean Fifteen (am wenigsten gesprüht)

Avocados

Mais

Ananas

Zwiebeln

Papaya

Erbsen (gefroren)

Spargel

Honigmelone

Kiwi

Weißkohl

Wassermelone

Pilze

Mangos

Süßkartoffeln

Möhren

Einige Zahlen zu den Dirty Dozen und Clean Fifteen im Jahr 2024

Die Zahlen zur Pestizidmenge auf Obst und Gemüse im Jahr 2024 im EWG-Bericht sind ziemlich schockierend!

Insgesamt wurden im Dirty Dozen 209 verschiedene Pestizide gefunden. Es gab mindestens eine Probe pro Art mit mindestens 13 Pestiziden und einige Proben enthielten sogar bis zu 23 verschiedene Arten von Pestiziden!

Mehr als 90% der Proben von Erdbeeren, Äpfeln, Kirschen, Spinat, Nektarinen und Weintrauben enthielten zwei oder mehr Pestizide. Bei der Betrachtung jeder Gemüse- bzw. Obstgruppe wurden – mit Ausnahme von Kirschen – mehr als 50 verschiedene Pestizide gefunden.

In allen untersuchten Grünkohlproben wurden insgesamt 103 verschiedene Arten von Pestiziden gefunden. Bei den getesteten Paprika- und Chilischoten handelte es sich um 101 verschiedene Sorten. Es wurden sogar verbotene Pestizide gefunden.

Es gibt auch gute Nachrichten

Zum Glück gibt es auch gute Nachrichten! Fast 65% der Clean Fifteen wiesen keine Spuren von Pestiziden auf. Vor allem Avocados und Mais sind oft völlig sauber.

Nur etwas mehr als 10% der Proben von Clean Fifteen wiesen Rückstände von zwei oder mehr Pestiziden auf. Keine Probe der ersten sechs Produkte von Clean Fifteen wurde positiv auf mehr als drei verschiedene Pestizide getestet.

Fazit EWG

Die EWG kommt zu dem Schluss, dass auf Obst und Gemüse immer noch besorgniserregend hohe Mengen an Pestiziden zu finden sind. Laut EWG birgt dies vor allem gesundheitliche Risiken, insbesondere für Kinder.

Die EWG rät Eltern, sich hauptsächlich von Clean Fifteen zu ernähren und nach Möglichkeit Bio zu wählen. Sie warnen, dass nicht biologisches Obst und Gemüse viele Rückstände enthält, die gesundheitsschädlich sein können. Besorgniserregend ist, dass viele davon Ihren Hormonhaushalt stören können.

Laut EWG enthalten 75% der nicht-biologischen Produkte Rückstände. Aus diesem Grund empfiehlt die EWG, sich für Bio-Versionen der Dirty Dozen-Produkte und reguläre Versionen der Clean Fifteen zu entscheiden.

Gelten US-Daten für Europa und Deutschland?

Nun fragen Sie sich vielleicht, ob diese amerikanischen Daten der EWG auch für Deutschland gelten? Man könnte meinen, dass die Forschungsergebnisse nichts über den deutschen Markt aussagen. Doch das stimmt nicht ganz: Aufgrund der Globalisierung haben auch deutsche Supermärkte Obst und Gemüse aus aller Welt in den Regalen.

Das gilt auch für Amerika. Auf den Preisschildern ist die Angabe des Herkunftslandes zwingend erforderlich. Sie werden sehen, dass Avocados aus Amerika und Kiwis aus Neuseeland stammen können und es gibt viele andere Beispiele.

Auch der umgekehrte Weg ist möglich; Spanische Tomaten gibt es in amerikanischen Supermärkten. Von allen Gemüsesorten aus Europa werden vor allem Paprika nach Amerika importiert.

Zwar können wir den amerikanischen Markt nicht eins zu eins auf den europäischen Markt übertragen. Allerdings können wir die Ergebnisse weitgehend akzeptieren. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Der Obst- und Gemüsehandel ist global

Fast die ganze Welt bezieht ihre Früchte beispielsweise aus Mexiko und Südamerika. Europa importiert auch aus Amerika und Amerika aus Europa.

Harmonisierung von Standards

Innerhalb der Europäischen Union gibt es strenge Vorschriften für Pestizide, aber es gibt auch Bestrebungen zur Harmonisierung der Lebensmittelsicherheitsstandards auf internationaler Ebene, einschließlich des Codex Alimentarius. Dies kann zu ähnlichen Rückstandswerten bei importierten Produkten führen, unabhängig davon, ob diese in der EU oder den USA verkauft werden.

Studien in Europa zeigen immer wieder ähnliche Ergebnisse

Eine sehr umfangreiche Studie des Pesticide Action Network (PAN) Europe zeigt praktisch die gleiche Liste wie die EWG. PAN UK zeigt wieder praktisch dieselbe Liste.

Niederländische Erdbeeren und Äpfel weisen nicht nur auf der EWG-Liste einen hohen Pestizidgehalt auf, unabhängige niederländische Untersuchungen zeigen auch, dass dies auch für die Niederlande gilt.

Eigenschaften gelten weltweit

Die Anfälligkeit von Obst und Gemüse gegenüber Verderb oder Insektenbefall sind Eigenschaften, die überall auf der Welt gleich sind. Eine Heidelbeere, die in Deutschland schnell schimmelt, wird auch anderswo auf der Welt schnell schimmeln.

Es wird also sicherlich einige relativ kleine Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Markt geben, aber im Großen und Ganzen wird es kein großer Unterschied sein. Obst und Gemüse aus dem Dirty Dozen stellen weltweit ein großes Risiko dar und Obst und Gemüse aus dem Clean Fifteen sind im Allgemeinen viel sicherer.

Es ist auch eine Frage der Logik; da wir Erdbeeren und Heidelbeeren nicht schälen können, ist dort die Gefahr der Rückstandsbelastung am größten, insbesondere im Vergleich beispielsweise zu einer Kiwi, Avocado, Melone oder Ananas.

Bei letzterem essen wir die Schale nicht mit und das wird weltweit immer zu einer günstigeren Platzierung in der Liste führen. Die Liste betrifft Obst und Gemüse, die so zubereitet wurden, wie wir es zu Hause tun würden. Dies bedeutet, dass es sich um geschälte und gewaschene Produkte handelt.

Schlussfolgerung und Lösungen

Welche Schlussfolgerung können wir daraus ziehen? Es ist wichtig, sich der Menge an Pestiziden in unseren Lebensmitteln bewusst zu sein. Das Risiko, einer ungesunden Menge an Pestiziden ausgesetzt zu sein, ist immer noch alltäglich. Schon kleine Mengen sind gesundheitsschädlich. Darüber hinaus ist auch unklar, welche Auswirkungen Stapeleffekte oder Kreuzreaktionen langfristig auf Ihre Gesundheit haben.

Bio-Produkte

Deshalb ist es am besten, sich für Bio-Produkte oder Obst und Gemüse von Clean Fifteen zu entscheiden.

Gründlich waschen

Da heutzutage regelmäßig Pestizide verwendet werden, die wasserabweisende PFAS (teflonähnliche Substanzen) enthalten, empfehle ich Ihnen, Ihr Obst und Gemüse vor dem Verzehr immer gründlich unter fließendem Wasser zu waschen.

Natriumbikarbonat

Sie können Ihr Obst und Gemüse auch 15 Minuten lang in Natriumbikarbonat einweichen. Dadurch werden verschiedene Arten von Pestiziden um 80% oder mehr reduziert. Verwenden Sie ein Verhältnis von 10 Gramm Natriumbicarbonat zu 1 Liter Wasser.

Tägliche Einnahme von Fulvinsäure

Da es unmöglich ist, alle Pestizide in der Nahrung zu vermeiden, empfehle ich die Einnahme von Fulvinsäure. Fulvinsäure ist in der Lage, Ihren Körper unter anderem effektiv von Pestiziden zu entgiften.